Ringerohren
Ringerohren oder auch Blumenkohlohren sind in der BJJ Szene nicht selten.
Von manchen werden sie als Trophäe getragen.
Von Außenstehenden werden sie oft als kosmetisch nicht schön angesehen.
Doch wie entstehen diese Blumenkohlohren?
Was mache ich wenn ich ein Ringerohr habe?
Deshalb hier ein kurzer Beitrag über Ringerohren.
Wie entstehen Ringerohren?
Ein Blumenkohlohr entsteht wenn Kraft auf dein Ohr ausgeübt wird und infolgedessen ein Gefäß im Ohrknorpel platzt.
Das spürst du normalerweise nicht sofort.
Es reicht wenn das Gefäß kontinuierlich ein wenig einblutet.
Du wirst dann meist ein paar Stunden nach dem Training einen Druck in der Ohrmuschel spüren.
Du wirst auch merken, dass dein Ohr anschwillt.
Das ganze fühlt sich ein bisschen an wie ein großer Pickel.
Sobald die Einblutung eine gewisse Schwelle überschritten hat, wird der Ohrknorpel nicht mehr durchblutet.
Ironisch da um ihn herum genug Blut ist, dieses kann er jedoch nicht Nutzen.
Normalerweise ist das Ohr flexibel und kann bewegt werden.
Nach 24-48 Stunden ohne ausreichende Durchblutung härtet der Knorpel jedoch aus.
Dann bleibt das Ohr hart und in der aktuellen Form.
Fertig ist das Ringerohr.
Was mache ich wenn ich ein Ringerohr habe?
Jetzt ist es passiert und du merkst nach dem Training du hast ein Blumenkohlohr.
Ersteinmal musst du entscheiden ob du es behalten möchtest oder nicht.
Wenn ja dann musst du eigentlich nichts weiter tun.
Die Blutung hört normalerweise von selbst auf wenn du bis vor kurzem keine blutverdünnenden Medikamente wie z.B. Aspirin eingenommen hast.
Das Blut unter der Haut baut sich nach einiger Zeit von selbst ab.
Wenn du es nicht behalten möchtest dann gibt es zwei Möglichkeiten.
Erstens die von den meisten Kampfsportler bevorzugte Alternative:
Spritze, Nadel und das Blut herausziehen.
Das würde ich auf gar keinen Fall machen!
Warum?
Die Infektionsgefahr ist viel zu groß.
Das Ohr ist sehr anfällig gegenüber Infektionen.
Und einen chirurgischen invasiven Eingriff auf einer völlig verkeimten Matte, ohne Desinfektionsmittel und ohne sterile Handschuhe von einem auf diesem Gebiet ungelernten Menschen durchzuführen ist der medizinische Supergau.
Die Infektion kann wandern auf das Gehör schlagen oder noch schlimmer.
Deswegen Möglichkeit zwei:
Zum Arzt gehen.
Ja das böse Wort mit dem „A“ am Anfang.
Diese Menschen in weiß die von Kampfsportlern gemieden werden wie der Teufel das Weihwasser.
Geht zu eurem Hausarzt erklärt die Sache und lasst euch eine Überweisung zum Hals-Nasen-Ohrenarzt geben.
Oder ihr sucht euch einen Hals-Nasen-Ohrenarzt und erklärt die Situation und fragt ob er Zeitnah einen Termin freihat.
Da wird das ganze dann sauber und steril entlastet.
Ich weiß das ganze ist maximal nervig aber mir persönlich war mein Gehör das wert.
Meine persönlichen Erfahrungen mit Ringerohren
Auch ich hatte schon ein Ringerohr.
Den Schlag durch den es entstand kann ich gar nicht mehr genau sagen.
Ich bin dann wie oben beschrieben zum Arzt.
Da das ganze schon ein wenig her war wurde es von hinten entlastet.
Hierbei wird von hinten ein kleines Fenster in den Knorpel geschnitten und das Blut herausgelassen.
Anschließend wird der Knorpel wieder in die passende Form gedrückt.
Heute sieht man von dem Eingriff fast nichts mehr.
Nur noch eine kleine Narbe hinter dem rechten Ohr.
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Viel Spaß!